Italienisches Flair von Triest am Yppenplatz

Irene Strobl führt am Yppenplatz in Wien-Ottakring das „La Salvia“, ein kleines Lokal nach dem Vorbild der italienischen Stehbuffets. Der Gast kann dort nicht nur einkaufen, sondern auch kleine Speisen genießen, ein Glas Wein oder einen Espresso trinken.

Das Gebiet um den Wiener Brunnenmarkt hat sich in den vergangenen Jahren äußerst gut entwickelt“, freut sich Irene Strobl, die Chefin vom „La Salvia“ („Der Salbei“), die aus Linz (OÖ)  kommt und ihre Liebe zu Italien, speziell zu der Region um Triest, während ihres Studiums entdeckt hat.

Ich habe in Wien studiert und bin damals oft mit dem Nachtzug nach Triest gefahren. Zusammen mit meinen Freundinnen sind wir tagelang im Karst gewandert und haben viele Lokale kennengelernt.

Italienisches Flair von Triest am Yppenplatz

Nach dem Studium war Irene Strobl fünfzehn Jahre lang im Kulturmanagement tätig.

Ich bin im Jahr 2000 nach Ottakring gezogen, damals habe ich noch im Museumsquartier gearbeitet. Ich hatte aber immer weniger Lust, von einem Projekt zum nächsten zu wechseln, wollte etwas Dauerhaftes machen, etwas aufbauen. Und gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass ich hier bei uns vieles, was ich gerne esse, nicht bekomme, wie feinen Schinken oder bestimmte Käsesorten. Irgendwann habe ich beschlossen, ich muss mir Triest nach Wien holen. Ich kannte über Triestiner Freunde bereits zahlreiche  Produzenten und hatte schon gute Kontakte.

Im Jahr 2006 wagte sie schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit. Das „La Salvia“ am Yppenplatz ist in einem ehemaligen Marktstand untergebracht. Drinnen gibt es zehn Sitzplätze, im Sommer kommen draußen noch 50 dazu. Irene Strobl kümmert sich mit drei Mitarbeitern um ihre Gäste, von denen manche auch nur schnell zum Einkaufen kommen.

Wir haben viele Produkte für den Alltag, Mehl, Reis, Pasta, Meersalz, Dosenparadeiser, Trüffelprodukte, Pesto aus Kalabrien, Aceto balsamico aus Modena, Thunfisch in der Dose und Kaffeespezialitäten aus Triest.

Am 14. Dezember gibt‘s „Hot Aperol“ vorm „La Salvia“.

Fangfrischer Branzino wird regelmäßig aus einem Bio-Zuchtbetrieb im slowenischen Piran geliefert. „Wer sich auf der Internetseite www.lasalvia.at einträgt, bekommt regelmäßig Neuigkeiten zugeschickt, und es kann auch übers Internet eingekauft werden.“ Noch netter ist es natürlich, vor Ort im Lokal zu gustieren. Vor allem am Samstagvormittag, wenn rundherum der Bauernmarkt in vollem Gang ist, kommen viele Feinschmecker, um sich Schinken, Käse, Wurst oder Wein zu holen. Viele bleiben dann auch gleich da, um zu frühstücken.

Ein Adventzuckerl haben wir nächsten Samstag, am 14. Dezember, einen Hot-Aperol-Stand vorm Lokal. Mit Vanillekipferln, Prosecco, Panettone und weihnachtlicher Musik“,

verrät Strobl, „und natürlich sind alle zum Mitsingen eingeladen.“ Ein „Hot Aperol“ ist einfach zubereitet, Orangensaft mit Zimtrinde, Nelken, Ingwer und Glühfix aufkochen, zum Schluss einen Schuss Aperol mit einer halben Orangenscheibe ins Glas dazugeben.

Irene Strobl mit ihrem Hund FülesIrene Strobls kleiner Hund „Füles“ ist begeistert, wenn er mitkommen darf, und sitzt dann ganz zufällig oft in der Nähe der Schinkenschneidemaschine.

‚Füles‘ bedeutet ,Öhrchen‘ auf Ungarisch. Ich habe ihn aus einem Tierheim in Ungarn, sein Herrl musste ins Altersheim und war gezwungen, ihn abzugeben.

Leider habe ich keine Adresse von ihm, ich würde ihn gern mit ‚Füles‘ besuchen, damit er sieht, dass es dem Hund bei mir gut geht.

Und auch ihren Gästen geht‘s prächtig. Es gibt verschiedene gemischte kalte Platten mit Spezialitäten aus dem Karst, wie den Prosciutto-Teller (Prosciutto di San Daniele, Artischocken, Brot), den Käse-Teller (Grottenkäse, Caciotta mit Bohnenkraut, Parmesan, Pecorino, Taleggio, Honig, Brot, kleine Portion je € 7; groß € 10); Bresaola (luftgetrocknetes Rindfleisch) mit Rucola, Grana, Zitrone, Olivenöl, Brot (€ 9,50) oder marinierte Sardellen und Tintenfische in Öl, Kapern und Brot (klein € 5, groß € 9).

Fein sind auch die Crostini, überbackene frische Weißbrotscheiben mit Taleggio und Lardo di Colonnata oder mit Prosciutto di San Daniele auf Rucola (ein Teller je € 7). Die Auswahl an warmen Speisen ist klein, aber fein und wechselt je nach Jahreszeit. Derzeit gibt es Gemüsesuppe mit Parmesan (€ 3), in Zwiebel marinierte Sardinen (€ 5,50), weiße Polentaschnitten mit Stockfischpüree (€ 5,50), Kürbis-Gnocchi mit Salbeibutter (€ 8,50) oder Caramelle (eine Art Ravioli) mit Ricotta und Radicchio Rosso gefüllt und mit Radicchio Rosso und Prsut (Rohschinken) garniert (€ 9). Als Dessert lockt die verführerische Torta della Nonna mit Zitronencreme und Pinienkernen (€ 3,20). Dazu gibt‘s Wein aus Italien oder Slowenien, und der Kaffee schmeckt so gut, dass der Gast denken könnte, der Yppenplatz liege in Triest.

Die ganze WOCHE | Ausgabe Nr. 50/2013 vom 10.12.2013

Von der Olive zum Öl

Als einziges Ölbaumgewächs trägt er genießbare Früchte, die großteils zu Olivenöl gepresst werden. Eine Qualitätsauswahl gibt’s hier:

1. La Salvia, Yppenplatz – Ecke Weyprechtgasse/Schellhammergasse, 1160 Wien, Di–Do. 16-22 Uhr, Fr, 10–22 Uhr, Sa, 9–16 Uhr

Der italienisch-slowenische Feinkostladen La Salvia bietet neben einer vielfältigen Auswahl an Olivenölen auch ein kleines Bar-Bistro zum Verkosten der Produkte. Die verschiedenen Oli kommen hauptsächlich aus dem nordadriatisch-istrischen Raum und  sind  auch im Online-Shop erhältlich.

 von Amra Duric  (Die Presse)

Vielfältigen Auswahl an Olivenölen Wien - La Salvia

Olive / Bild: (c) Erwin Wodicka – BilderBox.com (Erwin Wodicka – BilderBox.com)

Kürbis-Gnocchi mit Salbeibutter

Entweder Kürbis-Gnocchi bei la Salvia kaufen (nur im Herbst und Winter) oder selber machen.

Zutaten

  • 200 g Muskatkürbis (geschält und entkernt), 3 EL Butter
  • 200 g mehlige Erdäpfel, 200 g feines Mehl
  • 1 Eidotter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • für die Salbeibutter: 5 EL Butter, ein paar Blätter frischer Salbei, Parmesan

Kürbis-Gnocchi mit Salbeibutter

Zubereitung

Die Erdäpfel in Salzwasser weich kochen, schälen und noch warm durch eine Presse drücken. Den Kürbis grob raspeln und in Butter ca. drei Minuten lang anschwitzen, mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss würzen, dann auf einem Sieb abtropfen lassen.

Die Kürbismasse mit Mehl, Eidotter und den passierten Erdäpfeln zu einem Teig verarbeiten, ca. 15 Minuten rasten lassen.

Dann den Teig noch einmal durchkneten. Wenn der Teig zu weich ist, notfalls noch etwas mehr Mehl dazumischen. Zu etwa zwei Zentimeter dicken Rollen formen, davon etwa ein Zentimeter lange Stücke abschneiden und sie mit einer Gabel etwas flachdrücken.

Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Kürbisgnocchi einlegen und so lange kochen, bis sie wieder an die Wasseroberfläche steigen.

Durch ein Sieb abseihen. Währenddessen in einer flachen Pfanne Butter zergehen lassen und den Salbei darin kross anbraten. Die Kürbisgnocchi portionsweise auf vorgewärmten Tellern anrichten, die Salbeibutter darübergießen, mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.

Tipp: die Gnocchi können auch mit Ricotta gefüllt werden.